... wurde zum massgeblichen 'Duden'

Konrad Duden hat sich in seinem Berufslebens oft geärgert. Je nach Region musste er als Lehrer in verschiedenen Schulen sich an unterschiedlichen Konventionen orientieren und nach deren Regeln unterrichten, obwohl für Selbes unterschiedliche Schreibweisen überall anzutreffen waren.

Duden sah dies als wenig hilfreich für ihn und auch für seine Schüler an, die vielleicht nicht immer in einer Region leben werden und deshalb immer wieder mit anderen Konventionen zum Sprachgebrauch konfrontiert würden; eine Situation, welche Deutschschweizer oder Bündner bestens nachvollziehen können.
Rätoromanisch ist eine der Schweizer Amtssprachen. Doch muss ein Bündner offiziell werden, muss er dies entweder in Standarddeutsch oder in einer konstruierten Kunstsprache 'Romantsch Grischun' tun, welche drei Varianten von Rätoromanisch vereinigt. Deutschschweizer haben zwar eine Volkssprache, doch die offiziell anerkannte ist nicht Schweizerisch, sondern ist Standarddeutsch. Und dieses richtet sich nach einer Konvention, die deutschsprachige Länder in einer politischen Entscheidung beschliessen.

Es gibt aber nicht nur das Grimmsche Wörterbuch, sondern auch jenes von Langenscheid, Pons oder Wahrig. Und trotzdem gelten nur die beschlossenen Regel als anerkannte Konvention, die zwar alle Wörterbuch-Redaktionen zur Verkaufsförderung ihrer Produkte übernehmen, doch hat sich nur 'Der Duden' als verbindlich durchgesetzt.