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... sind zur erfolgreichen Kommunikation wichtig

Zu bedenken gilt einiges für Zieladressaten

Ein Zeitungsartikel beschreibt anfangs 2015 das ökonomische, vor allem aber das private Einkaufsverhalten der Schweizer im deutschen Grenzraum und die ökonomischen Folgen für beide Seiten.

Individualverbraucher oder Geschäftsleute, die im Schweizer Franken abrechnen (etwa Gastwirte), hätten seit 2014 ihr Verhalten mit einem Entscheid der Nationalbank geändert. Mit der aufgehobenen Wechselkursbindung des Schweizer Frankens zum Euro reisten nämlich Schweizer sogar von weiter her etwa mit dem Zug nach Basel an, stiegen dort, für ihre Weiterreise in 'die' Tram(bahn) Nr.8 um und könnten mit ihr so bequem in das nahe deutsche Weil am Rhein vor die Ladentür fahren. In der Schweiz besteigt man aber 'das' Tram.

Ein anderer Zeitungsartikel berichtet für die Schweiz in ihrer zweiten Coronawelle und im zweiten Lockdown anfangs 2021 von verwunderlichem.

'Der Butter' wird vom Deutschschweizer, Standarddeutsch gebracht, immer als ein Brotaufstrich verstanden.
Aber der deutsche Standard dafür heisst 'die Butter'.

Gebraucht man in einem Text besser 'auf der Post' oder 'bei der Post' gearbeitet?
Für Schweizer ist erstes ausreichend - geistig sehen aber deutsche Sprecher dabei schweizerischer Sprecher schon auf einem Post Dach stehen - also muss es im korrekten Deutsch 'bei [einer Firma] gearbeitet' lauten.

Ein Pensionist ist in Österreich dasselbe wie in der Schweiz ein Pensionär, was in Deutschland - also im zu gebrauchenden Standard etwa an Prüfungen - ein Rentner ist.

Schimpft ein Österreicher über einen Deutschen, heisst dieser bei ihm 'Pikee'; der Deutsche nennt den Schweizer Kuh-Schweizer, und beim Schweizer ist ein Deutscher ein 'Schwabe'. Zuerst gilt heute beim Schweizer dieser eigentlich geographische Begriff als 'pars pro toto' und als Schimpfwort für alle Bundesbürger.

Aber korrekt angewandt bezeichnet dieser geografische Begriff nur jemanden aus der badischen Region. Sie erstreckt sich in einem breiten Streifen von Basel bis zum Bodensee entlang der Schweizer Grenze.

Deutsche und Österreicher verwenden jeweils ein landestypisches Attribut. Damit erreichen sie auch "richtige" Interpretation. Wobei Österreicher das Attribut als "eigentliches" Wort als typisch deutscher Charakterzug verwenden. Die Nationalität müssen sie nicht mehr extra nennen, weshalb man ohne Aussageverlust ein Wort einsparen kann. (Dadurch lässt sich auch eine These von 'Sprachwandel' belegen.) Mit dem Nachnamen eines Militär-Komponisten ist man "einspare-berechtigt", weil das Wort kürzer definiert das Gleiche sagt und ist als Zeichen offensichtlich für etwas eingesetzt, das vermutlich nur wenige Nutzer mit Geschichte hinter diesem Wort erklären könnten - sie benutzen dieses Wort also unbewusst!

Der Begriff 'Matura' versteht man sowohl in der Schweiz als auch in Österreich als einen selben Schulabschluss mit Berechtigung für ein Hochschulstudium. In Deutschland ist das richtige Wort dafür 'Abitur' oder 'Reifezeugnis' (und letzteres wird auch in Österreich ab und an verwandt).

"...Wir kommen bei Gelegenheit auf unseren Entscheid zurück..." ist in seiner Aussage für einen Hörer oder Leser der Schweiz klar; "Diese Mail-Adresse wird nicht serviciert!" ebenso ist in seiner Aussage für einen Hörer oder Leser aus Österreich klar. Bei beiden aber wird einer aus Deutschland, bei der letzten auch ein Schweizer nachfragen, was damit genau gemeint ist, kann ein Kontext nicht Vermutungen nahe legen.

In den letzten zwei Jahrhunderten bestanden etwa Deutschvarianten bei Russland-, Rumänien- oder Amerika-Deutschen; seit Ende des II. Weltkrieges bis nach 1989 gab es solche stark in Ostdeutschland (ehemals DDR) oder existieren bis heute bei Auslandschweizer etwa in Nord- und Südamerika.

Solche Varianten wurden und werden gesprochen, geschrieben und sofort verstanden, aber von anderen nicht, weil sie demselben Kulturraum nicht angehören. Oft gab und gibt es Zeitungen, Literatur- und Sprachbücher, welche zu deren Erscheinungsdatum solche Differenzen gegenüber dem damals aktuellen Standarddeutsch erklären. Dieses ist aber ein historisches und oft ein für geschlossene Sprachgruppen "stehen gebliebenes" Deutsch.

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