... ist im Moment viel beachteter Philosoph

Richard David Precht schrieb neulich ein Buch zur, immer folgenreicher eingesetzten KI. Man wundere sich immer mehr, weshalb man häufiger Spendenaufrufe für wenige bestimmte Organisation erhalte; weshalb man auf offene Suchanfragen im Internet oder am Bahnschalter zuerst verengte Vorschläge bekomme; oder, weshalb man etwas ähnliches kaufen solle, dass vor einiger Zeit gekauft wurde. Offenkundig würden Informationen immer leichter miteinander verknüpft, personalisiert und diese Daten an die KI verfüttert um zu sehen, wer sich für etwas noch interessieren könnte. KI könne und werde durchaus auch zum Segen der Menschen eingesetzt, wenn man etwa an den medizinischen Bereich denke. Bedenklich würde es aber dort, wo KI Entscheidungen für den Menschen teilweise oder komplett abnähme: Autonom fahrende Autos setzten KI ein, die auch darüber entscheide ob dem alten Menschen oder dem Kleinkind ausgewichen werden solle, die unberechtigt die Strasse überquerten. Er sei nicht gegen KI generell. Ihm fielen nur häufiger KT-Einsatz auf, der sich eher nach einer kapitalistischen und utilitaristischen als an einer ethischen orientierten Logik oder von, durch KI beeinflussten und deshalb von ihnen reflektiert akzeptierten Logik ihrer geheimen Wünsche und intimen Träume.


Etwa:
- Precht, Richard David: Künstliche Intelligenz und der Sinn des Lebens Ein Essay, Goldmann, München 2020.

- Derselbe: Roboter können keine Moral - Warum, das Gerede von superintelligenten, allmächtigen Maschinen nur ein großes Ablenkungsmanöver ist', in: die Zeit, Nr. 26/18. Juni 2020, Bund: WISSEN, Titelthema: 'Künstliche Intelligenz', S. 32.